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Projekt2025

„Überholstelle Lamerden“


Teil 1: Eine Großanlage im Maßstab 1:220

Unser neues Bauprojekt startet jetzt im Sommer 2025, erstmals verbunden mit regelmäßigen Einblicken in die Gestaltungskunst unseres Anlagenbauers. Aktuelle Zusammenfassungen finden sie auf der Seite  https://www.1zu220-shop.de/Projekt2025
Dargestellt wird die Betriebssituation an der Überholstelle im Ort Lamerden an der Strecke zwischen Warburg und Kassel. Eine Übersichtsbild zur Örtlichkeit findet sich auf der Wikipedia-Seite.
 

Die zukünftige Anlage wird nach Fertigstellung einen prominenten Platz im Verkaufsraum erhalten und dient als Teststrecke für Neuerwerbungen unserer Kundschaft, bis hin als Fotokulisse für Neuauslieferungen.
 
Seien sie dabei, wenn die „Überholstelle Lamerden“ Gestalt annimmt.


Teil 2: Von der Idee bis zum Entwurf des Gleisplanes

Am Anfang einer jeden Modellbahn steht die Idee und Planungsphase. Meist sind es besondere Eindrücke von Gleisanlagen und der Umgebung, die uns in den Bann ziehen. Die Firma HRT hat ihren Sitz ganz in der Nähe des kleinen Flusses Diemel und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieses Gewässer in dem neuen Exponat wiederholt dargestellt wird.
Die seit vielen Jahren existierende Überholstelle in Lamerden begeistert uns seit langem und soll das Kernstück der Anlage bilden. Damit beginnt auch die Recherche vor Ort und in diversen Medien. Aufgrund des begrenzten Längenmaßes von 360 cm ist selbst im Maßstab 1:220 eine Verkürzung der Szenerie notwendig, dies gilt auch für die Auswahl bestimmter Örtlichkeiten für die Gesamtgestaltung der Anlage. Der Fachmann spricht hier von einer notwendigen „Szenenverdichtung“.
Mit der umfangreichen Sammlung an Bildmaterial können nun die ersten Skizzen angefertigt werden. Jede einzelne Zeichnung bringt uns dem Endergebnis näher, leider auch verbunden mit Wegfall einzelner an sich schöner Schauplätze. Nur der Kompromiss wird die spätere Anlage nicht überfrachtet wirken lassen.
Aufgrund der hügligen Umgebung bei Lamerden verschwindet ein notwendiger Schattenbahnhof für diverse Zugwechsel in klassischer Art und Weise unter dem ansteigenden Gelände. Die einfache ovale Gleisfigur wird mit einer geschwungenen Form im vorderen sichtbaren Bereich nicht nur aufgelockert, es entsteht sogar eine besondere Eleganz. Die parallele Schienenführung zur Anlagenkante wäre ein Rückfall in längst vergangene Zeiten.
Sowie der endgültige Gleisplan feststeht, wird erstmals der Computer mit einer Gleisplansoftware benutzt. Damit wären auch die Ausmaße ersichtlich, nebenher bietet ein solches Programm auch die notwendige Anzahl der zu erwerbenden Schienen und Weichen an. 
Mit dem ersten ausgedruckten Gleisplan müssen nun die notwendigen und späteren Installationen in den beiden Segments – Kästen berücksichtigt werden. Angefangen von den Stellfüssen über die Weichenmotoren bis hin zu diversen digitalen Schaltzentralen muss alles sein Platz finden und dann können auch die Querverstrebungen für einen stabilen Untergrund mit eingeplant werden.
Im letzten Schritt der Planungsphase wird einer der ausgedruckten Gleispläne mit der nun endgültigen Landschaftsform regelrecht ausgemalt. Mit dieser klassischen Form der Zeichnung wird ein zufriedenzustellendes und eher schnelleres Ergebnis erzielt, gegenüber einer rechnerunterstützen Darstellungsweise.   
Dieser Gleisplan ist gleichzeitig unsere Baugrundlage für alle weiteren Aktionen. Kleinere Abweichungen in der Gestaltung der Landschaft sind hierbei immer wieder möglich. Meist wächst die Erkenntnis einer Änderung während der Formung des Geländes.


Teil 3: Planung und Umsetzung der Segments- Kästen & Holzbedarf
 
Die offene Rahmenbauweise ist bei modernen Anlagen die große Normalität geworden. Im späteren Hohlraum können die ganzen Techniken und die Kabelbäume untergebracht werden. Dabei ist jederzeit ein unkomplizierter Zugriff z.B. bei Reparaturarbeiten möglich. Hatten früher die Flügelsignale noch klobige und gut sichtbare Antrieb an der Oberfläche, so benötigen die heutigen Versionen mindestens 5 cm im Untergrund, hier ist nun der elektrische Antrieb, der so viel Platz benötigt. Dies sollte auch schon in der Phase der Planung berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil der Rahmenbauweise ist die variable Möglichkeit im Landschaftsbau, es kann nach oben und nach unten gestaltet werden.

In der Regel ist unsere farbige Zeichnung des künftigen Exponats die Ausgangsstellung für den Holzbedarf. Bei einer Plattendicke von 10 mm müssten jedem die Konstruktionspläne eigentlich leichter von der Hand gehen. Die beiden Segmente sollen 180 cm x 62 cm im kompletten Ausmaß sein, inklusive dem späteren Leuchtkasten und den Abdeckungen. Ich ziehe nun jeweils 1 Zentimeter am hinteren und den seitlichen Bereichen ab und komme damit auf 178 cm x 60 für die Grundplatte. Die Längsträger für den Rahmen betragen demnach 178 cm x 7 cm. Die Querträger sind mit 58cm x 7cm berechnet. Mit diesen Basisdaten kann ich nun auch sofort den Leuchtkasten berechnen. Es ist die Zeit von vielen Skizzen und Berechnungen. Grundsätzlich habe ich nun alle nötigen Maße ermittelt und trage die Werte in meine Liste ein. Damit nun die Kosten beim Schreiner nicht in die Höhe schnellen, erstelle ich noch einen Sägeplan für den Meister.  Ich bevorzuge hier Sperrholz – Pappelplatten in der Klasse 1 mit dem Maß 2500 mm 1700 mm. 

Der Gang zu einem Fachbetrieb ist auf jedem Fall ratsam. Der Zuschnitt ist meist einfach genauer. Nach der Anlieferung der Hölzer erfolgt eine sorgfältige Sortierung, wobei jedes Brett seine Ordnungsnummer und das Maß mit einem Bleistift notiert bekommt. Damit liegt alles griffbereit.

Die Werkzeugliste und das nötige Material sind schnell erfasst: 

-    Bosch Akkuschrauber 
-    Eckenspanner
-    Metallwinkel
-    Ponal Express Holzleim 
-    Spax – Schrauben 2,5 x 16
-    20 mm Lochbohrer. 

Mit dem Lochbohrer werden vorab in den Querstreben mittig für die späteren Kabeldurchlasse gebohrt. Erst jetzt geht an den Zusammenbau, wobei ich die Spax Schrauben direkt in das Holz treibe. Der Eckspanner hält mir die vorgeleimten Spanten in einem Winkel von 90° zusammen. 2 Längsträger und 2 Querträger ergeben den Grundrahmen. Darauf schraube ich in der Folge immer erst die Grundplatte auf. Unseren Gleisplan haben wir im Vorfeld bereits 1:1 ausgedruckt und legen ihn nun auf der Grundplatte aus. Dies ist eine große Hilfe, bevor nun die weiteren Querträger eingesetzt werden.  Auch mir passiert es immer wieder, dass z.B. direkt über einer Querstrebe die Stellstange einer Weiche sein könnte. Ein paar Zentimeter weiter und die Strebe stört nicht mehr!

Im Fall „Lamerden“ mussten wir noch die späteren Aufnahmebretter (16 x 16) für die Tischbeine in allen Ecken der zwei Segmente berücksichtigen. Damit haben wir nun die beiden Grundrahmen vor uns liegen. Diverse Sägearbeiten für den tiefer liegenden Fluss, sowie der Straßenunterführung folgen noch. Auf diese Weise haben wir den Ausgangspunkt für die nachkommende Gleisverlegung erreicht. Die finalen Holzaufbauten folgen jetzt nur noch in Korrespondenz mit dem jeweiligen Zustand im Landschaftsbau.